Kathrine Switzer: Dank ihr laufen Frauen heute Marathon

Im Jahr 1967 gab es dazu nicht wirklich Regeln. Aber generell waren fast alle Sportarten den Männern vorbehalten. Frauen nahmen fast nie an Bewerben teil. Viele Leute glaubten: Eine Frau kann rein körperlich keine so weite Distanz schaffen. Oder sie würde sich dabei verletzen. Viele Frauen waren aus diesem Grund auch gar nicht am Marathonlaufen interessiert. Außerdem galt die Meinung, dass herausfordernde Sportarten Frauen männlich machten.

Wie kamen Sie auf die Idee, im Jahr 1967 trotzdem am berühmten Boston-Marathon teilzunehmen?

Ich war einfach eine 20-jährige Frau, die vom Laufen begeistert war. Meine Absicht war es nicht, ein Gender-Statement zu setzen. Mein Ansporn war: Mein damaliger Trainer glaubte nicht daran, dass eine Frau diese Distanz schaffen würde. Erst als mich der Rennleiter während des Laufs angriff und wegdrängen wollte, war ich plötzlich davon überzeugt: Ich will unbedingt ins Ziel gelangen und damit im Namen aller Frauen sprechen.

Der damalige Rennleiter wollte Sie tatsächlich von der Laufbahn drängen, als er sie bemerkte. Was geschah?

Er behauptete, dass das Rennen nur für Männer sei. Er war sehr verärgert darüber, dass ich eine offizielle Startnummer erhalten hatte und verlor die Beherrschung. Dann kam mein damaliger Freund, ein Ex-Footballspieler, und kickte den Rennleiter von der Strecke. Irgendwann später wurden der Rennleiter und ich sogar gute Freunde.